Polymilchsäure gegen Falten: Vor- und Nachteile auf einen Blick
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, gegen Falten im Gesicht und an anderen Stellen am Körper wie Hals, Dekolleté und Händen vorzugehen. Klassisch sind die Faltenbehandlung mit Botox und die Faltenunterspritzung mit Hyaluronsäure. Des Weiteren ist es möglich, per Eigenfettinjektion oder Polymilchsäure die Haut zu straffen. Was die Faltenbehandlung mit Polymilchsäure auszeichnet, erfahren Sie hier.
Die Faltenbehandlung mit Polymilchsäure
Polymilchsäure ist ein komplexer Zucker, dessen Grundsubstanz natürlichen Ursprungs ist. Der Wirkstoff für die Schönheitschirurgie lässt sich künstlich herstellen, wobei auf die Verdünnung und Anwendung zu achten ist. Wie die Hyaluronsäure dient die Polymilchsäure dem Unterspritzen von Falten. Hierfür wird der Wirkstoff mit einer sehr dünnen Spritze bzw. Kanüle an der gewünschten Stelle unter die Haut gespritzt. Die Injektion mit dem Filler dient dazu, die Hautfalten sozusagen von innen heraus mit der Flüssigkeit zu füllen und die Haut straffer aussehen zu lassen. Speziell beim Gesichtslifting bzw. bei der Straffung bestimmter Gesichtspartien kommt die Polymilchsäure – der Fachbegriff hierfür ist Polylactid – zum Einsatz. Vor der ambulant durchgeführten Behandlung betäubt der Chirurg meist die Partien mit einer Creme, um Schmerzen zu vermeiden. Dann injiziert er den flüssigen Wirkstoff in die mittlere oder untere (tiefere) Hautschicht. Man sollte nicht meinen, der Filler selbst glätte die Haut. Vielmehr regt der Stoff den Körper dazu an, neues Gewebe zu bilden. Nach einigen Wochen erfolgt die Straffung durch eigenes Gewebe.
Die Vorteile der Faltenbehandlung mit Polymilchsäure
- Pro unkomplizierter Behandlung vergehen je nach Intensität und Körperstelle(n) nur 10 bis 30 Minuten. Die Faltenbehandlung wird ohne Klinikaufenthalt und Narkose durchgeführt.
- Es entfallen lange Ausfallzeiten oder aufwändige Prozeduren. Schnitte und damit verbundene Narben sind nicht zu befürchten.
- Der Wirkstoff hat sich inzwischen etabliert, wenngleich er nicht zur ersten Wahl gehört. Etliche Patienten haben damit bereits positive Erfahrungen gemacht.
- Ein präzises Arbeiten ist möglich. Der Wirkstoff Polylactid füllt dabei nicht nur Falten auf, sondern kann hohlen Wangen mehr Volumen verleihen und am Unterkiefer durch ein schön geformtes Kinn zu gleichmäßigen Gesichtskonturen führen. Im Gegensatz zur Muskellähmung mit Botulinumtoxin riskiert man keine starren Gesichtszüge und keine Einschränkung der Mimik.
- Das Unterspritzen von Polymilchsäure zeigt sogar bei tiefen, ausgeprägten Falten Wirkung und ist an den verschiedensten Stellen im Gesicht möglich. Zu den Anwendungsgebieten gehören: eingefallene Wangen, Nasolabialfalten, Zornesfalten, Lippenbereich.
- Die Behandlungsergebnisse halten lange an. Je nach Umfang und Durchführung sowie körperlicher Gegebenheiten sind die Effekte ein Jahr bis drei Jahre lang vorhanden. Danach kann problemlos eine erneute Sitzung vorgenommen werden. Bei vergleichbaren Behandlungsmethoden wie mit Hyaluronsäure sind Nachbehandlungen schon nach einigen Monaten bis einem Jahr notwendig.
- Der Körper baut das Polylactid mit der Zeit vollständig ab.
- Selbst bei Allergikern hat sich eine recht gute Verträglichkeit beobachten lassen, die u. a. besser ist als bei Kollagen.
Nachteile der Polylactide
- Nicht immer ist eine exzellente Verträglichkeit gegeben. Es kann dazu kommen, dass sich nach der Behandlung Rötungen, Hautirritationen, Schwellungen, Entzündungen oder kleine Knötchen bilden. Das ließ sich in der Vergangenheit u. a. wegen etwas minderwertiger Qualität von Produkten wie New Fill® beobachten. Heute ist das Risiko aufgrund neuer Formeln und mehr Erfahrungen bei der Anwendung etwas geringer. Der Wirkstoff kommt in der Form von Sculptra® wieder häufiger zum Tragen. Dennoch sind Nebenwirkungen nicht auszuschließen, die sich normalerweise nach circa drei Tagen legen.
- Sind nur feine, kleine, oberflächliche Fältchen vorhanden, eignet sich die Faltenbehandlung mit Polymilchsäure nicht.
- Es dauert vier bis acht Wochen, bis die Bildung von Neugewebe beginnt und sich die Falten glätten. Eine zweite Unterspritzung mit Polylactid ist nach rund vier Wochen notwendig, damit ein gut sichtbarer, lang anhaltender Volumenaufbau zustande kommt.
- In manchen Fällen mag es notwendig sein, die Behandlung mit Polymilchsäure mit weiteren Wirkstoffen wie Botox oder Hyaluronsäure zu ergänzen. Speziell bei sehr starker Faltenbildung ist dies notwendig und erhöht das Unverträglichkeitsrisiko.
- Bisher mangelt es an Langzeitstudien, die wirklich hieb- und stichfeste Argumente und Ergebnisse zur Behandlungsmethode präsentieren. Umso wichtiger ist es, sich an einen vertrauenswürdigen, seriösen Arzt mit einschlägiger Erfahrung zu wenden.
- Es kann zu einer Überoptimierung der behandelten Gesichtspartien kommen, wenn zu viel des Wirkstoffes injiziert wird. Natürliche Ergebnisse setzen ein sehr sorgfältiges Vorgehen voraus.
Hier erfahren Sie mehr zur Polymilchsäure-Behandlung in der Klinik am Pelikanplatz.