Vampir-Lifting: Jüngere Haut durch Eigenblut-Behandlung?
Jüngere, frische Haut ist etwas, das sich viele Frauen und Männer wünschen. Mit Anti-Aging-Cremes, einigen Hausmitteln und einer gesunden Lebensweise kann man der Faltenbildung nur bedingt vorbeugen und bestehende Falten geringfügig glätten. Wer hingegen ein langanhaltendes Ergebnis haben möchte, für den bleibt nur der Gang zum Schönheitschirurgen, der verschiedene Möglichkeiten bietet, die Falten zu mindern oder gar zu beseitigen. Neben den zwei bekannten Unterspritzungen mit Botox und Hyaluronsäure, gibt es auch das so genannte Vampir-Lifting, das in den Medien als neuer Trend beworben wird. Über diese noch recht neue Faltenbehandlung, bei der Eigenblut eingesetzt wird, möchten wir Ihnen hier einen Überblick verschaffen.
Was ist das Vampir-Lifting?
Was sich gruselig anhört und an Dracula sowie andere Vampire aus Film und Literatur denken lässt, das sieht auf den ersten Blick auch gruselig aus. Sie werden vielleicht online oder in den Printmedien Fotos von Stars aus Hollywood gesehen haben, die sich dieser Hautverjüngung durch Eigenblut unterzogen haben und deren blutverschmiertes Gesicht eher an Unfälle als an Schönheitsoperationen denken lässt. Hiervon sollten Sie sich jedoch nicht abschrecken lassen, denn im Grunde ist die Behandlung weder sehr riskant noch sehr schmerzhaft – und der Aufwand scheint sich zu lohnen. Das „Vampire Facial“ ist die neue Alternative zum Facelift und zur Transplantation von Eigenfett, die sich leicht hiermit vergleichen lässt. Was steckt dahinter?
Wie funktioniert die Eigenblut-Behandlung zur Faltenkorrektur im Gesicht?
Der medizinische Fachbegriff für das Vampir-Lifting ist die PRP-Therapie, dabei steht PRP für Platelet Rich Plasma, also thrombozytenreiches Plasma. Hierfür wird Blut aus den Venen der Patientin entnommen und sofort danach zentrifugiert. Man entfernt die weißen und roten Blutkörperchen und versetzt den Rest mit speziellen Aminosäuren sowie Calciumchlorid. Die Blutplättchen/Thrombozyten verbleiben, da sie Wachstumsfaktoren enthalten. Sie dienen nach dem Injizieren der Stimulation der Bindegewebszellen und sollen die Bildung von Elastin und Kollagen anregen. Das wiederum führt zu einer strafferen und jüngeren Haut und dient der Geweberegeneration. Nach der Unterspritzung von PRP wird vom Körper auch wieder mehr Hyaluronsäure produziert, welche die Wasserbindung unterstützt und für eine prallere Haut sorgt.
Der Vorgang wird ambulant unter lokaler Betäubung durchgeführt bei der das Auftragen einer Anästhesiecreme Schmerzen verhindert. Sehr kleine, feine Nadeln dienen dem Arzt dazu, an mehreren Stellen im Gesicht einzustechen und das aufbereitete Eigenblut unter die Haut zu spritzen. Bei der Behandlungsmethode kommt entweder ein Dermapen (Nadelstempel) oder ein Dermaroller (Walze) zum Einsatz, wobei ersteres teilweise bevorzugt wird, da es schonender zur Haut sein soll. Zwischen der Blutabnahme und der vielfachen Injektion vergeht rund eine halbe Stunde, um das Plasma aufzubereiten.
Lohnt sich die Unterspritzung von Eigenblut?
Für diese Art der Faltenbehandlung spricht das geringe Risiko. Es kann hinterher zwar zu leichten Schwellungen und Rötungen der Haut kommen, aber weder muss man starke Schmerzen noch sichtbare Narben oder lange Ausfallzeiten wie nach einer Operation befürchten. Unverträglichkeiten und allergische Reaktionen sind im Gegensatz zu einigen anderen Eingriffen nicht möglich, da Sie mit Ihrem eigenen Blut behandelt werden und auf chemische Wirkstoffe verzichtet wird. Ein weiterer Vorteil ist, dass sich natürliche Ergebnisse erzielen lassen und beispielsweise kein Risiko besteht, starre Gesichtszüge oder zu voluminöse Gesichtspartien zu erhalten.
Zwar ist das Vampir-Lifting medizinisch unbedenklich und nimmt lediglich eine kurze Zeit in Anspruch, doch Sie sollten sich davon keine Wunderwirkung erhoffen. Es dauert rund vier Wochen, bis die Wirkung sichtbar ist und sich das Bindegewebe gefestigt hat. Eine Behandlung umfasst mehrere Sitzungen, die generell in Abständen von sechs Wochen durchgeführt werden. Zudem lassen sich ausgesprochen tiefe Falten im Gesicht hiermit nicht komplett glätten. Vielmehr kann man die Eigenblut-Behandlung in Betracht ziehen, wenn die Faltenbildung im Anfangsstadium ist oder man generell das Bindegewebe stärken möchte. Augenringe, feine Fältchen, Pigmentflecken und schlaffe bzw. beanspruchte Haut lassen sich mit dem Eigenplasma behandeln. Generell profitieren vor allem jüngere Frauen hiervon. Der straffende Effekt hält je nach Intensität der Behandlung und Hautgesundheit der Patientin circa ein Jahr an. Vergleichbare Faltenbehandlungen müssen zum Teil innerhalb von einigen Monaten wiederholt werden.
Fazit: Die Hautverjüngung mit Eigenplasma ist eine gute Methode, schwache Falten zu beseitigen und die Haut zu revitalisieren bzw. das Bindegewebe zu stärken. Die risikoarme Eigenbluttherapie ist jedoch kein Wundermittel und hilft in einem fortgeschrittenen Stadium der Hautalterung kaum.